Die Guanchen waren die Ureinwohner Teneriffas und anderer Kanarischer Inseln. Sie lebten in verschiedenen Königreichen oder Menceyatos, die von Menceys (Königen) regiert wurden. Ihre Gesellschaft war weitgehend isoliert vom Rest der Welt, was zu einzigartigen kulturellen und sozialen Strukturen führte. Die Ankunft der Spanier im 15. Jahrhundert stellte eine massive Bedrohung für ihre Existenz dar.
Im späten 15. Jahrhundert waren die spanischen Königreiche, insbesondere Kastilien, stark an der Erweiterung ihrer Territorien interessiert. Die Kanarischen Inseln waren strategisch wichtig für den Handel und die Navigation und wurden daher ein Ziel für die spanische Krone. Die ersten Versuche der Eroberung der Inseln begannen in den 1470er Jahren, aber Teneriffa, das von den Guanchen stark verteidigt wurde, erwies sich als besonders widerstandsfähig.
Die erste Schlacht von Acentejo fand am 31. Mai 1494 statt. Zu dieser Zeit führten die Spanier unter dem Kommando von Alonso Fernández de Lugo eine groß angelegte Expedition zur Eroberung Teneriffas. Fernández de Lugo hatte zuvor erfolgreich Gran Canaria erobert und war überzeugt, dass er mit ähnlicher Taktik auch Teneriffa unterwerfen könnte.
Die Spanier marschierten mit etwa 1.200 Soldaten, darunter Kavallerie und Kanonen, in das Gebiet von Acentejo. Die Guanchen, unter der Führung von Bencomo, dem Mencey von Taoro, hatten jedoch eine starke Verteidigungsposition in den bergigen und bewaldeten Gebieten eingenommen. Sie nutzten das schwierige Gelände zu ihrem Vorteil und führten einen Überraschungsangriff auf die spanischen Truppen durch.
Die Guanchen kämpften mit traditionellen Waffen wie Speeren, Keulen und Steinen und konnten die Spanier in die Enge treiben. Der Einsatz der spanischen Feuerwaffen und Kavallerie war in dem unwegsamen Gelände stark eingeschränkt. Die Spanier erlitten schwere Verluste, und die Schlacht endete in einem vernichtenden Sieg für die Guanchen.
Die Niederlage der Spanier in der ersten Schlacht von Acentejo war ein schwerer Rückschlag. Fernández de Lugo musste sich zurückziehen und seine verbliebenen Truppen neu formieren. Diese Niederlage war so bedeutend, dass der Ort der Schlacht später "La Matanza de Acentejo" genannt wurde, was "das Massaker von Acentejo" bedeutet. Der Name erinnert bis heute an die blutige Niederlage der Spanier.
Nach ihrer Niederlage bei Acentejo gaben die Spanier ihre Pläne zur Eroberung Teneriffas nicht auf. Fernández de Lugo erhielt Verstärkungen und bereitete eine erneute Offensive vor. Die Guanchen hingegen waren nach ihrem Sieg zuversichtlich, mussten jedoch weiterhin mit begrenzten Ressourcen und der ständigen Bedrohung durch die spanischen Truppen kämpfen.
Im November 1494 kam es zur Schlacht von Aguere, einem Gebiet in der heutigen Stadt La Laguna. Die Spanier hatten ihre Taktik angepasst und waren besser vorbereitet auf die Guerillakriegsführung der Guanchen. Diesmal konnten sie ihre überlegene Bewaffnung und Disziplin effektiver einsetzen.
Die Spanier nutzten ihre Kanonen und Arkebusen, um die Verteidigungslinien der Guanchen zu durchbrechen. Die Guanchen kämpften tapfer, aber sie konnten dem koordinierten Angriff der Spanier nicht standhalten. Die Schlacht endete mit einem entscheidenden Sieg für die Spanier.
Der Sieg bei Aguere markierte einen Wendepunkt in der Eroberung Teneriffas. Die Spanier konnten nun große Teile der Insel kontrollieren und ihre Positionen festigen. Die Guanchen waren geschwächt und mussten sich in die Berge zurückziehen. Dieser Sieg war ein wichtiger Schritt zur endgültigen Unterwerfung der Guanchen.
Die zweite Schlacht von Acentejo fand am 25. Dezember 1495 statt. Nach dem Sieg bei Aguere wollten die Spanier die restlichen Widerstandsnester der Guanchen endgültig eliminieren. Die Guanchen, unter der Führung von Bencomo und anderen Menceys, bereiteten sich auf einen letzten verzweifelten Widerstand vor.
Die Spanier marschierten erneut in das Gebiet von Acentejo. Diesmal waren sie besser vorbereitet und nutzten ihre überlegene Bewaffnung und Taktik, um die Guanchen zu überwältigen. Die Guanchen kämpften erbittert, konnten jedoch den koordinierten Angriffen der Spanier nicht standhalten.
Die Spanier setzten ihre Kanonen und Kavallerie effektiv ein und zwangen die Guanchen schließlich zur Kapitulation. Bencomo fiel in der Schlacht, was den Widerstand der Guanchen weiter schwächte. Die Schlacht endete mit einem entscheidenden Sieg für die Spanier.
Der Sieg in der zweiten Schlacht von Acentejo war der letzte Schlag für die Guanchen. Die spanische Herrschaft über Teneriffa war nun gesichert. Dieser Sieg wurde später im Ortsnamen "La Victoria de Acentejo" verewigt, was "der Sieg von Acentejo" bedeutet. Der Name erinnert an den endgültigen Triumph der Spanier über die Guanchen.
Der Ortsname "La Matanza de Acentejo" erinnert an die erste Schlacht von Acentejo im Jahr 1494, bei der die Spanier eine verheerende Niederlage erlitten. "La Matanza" bedeutet "das Massaker" oder "die Schlacht", was auf die blutigen Kämpfe und die hohen Verluste der Spanier hinweist. Der Name soll an das historische Ereignis und die Tapferkeit der Guanchen erinnern, die ihre Heimat gegen die Eroberer verteidigten.
Der Ortsname "La Victoria de Acentejo" hingegen erinnert an die zweite Schlacht von Acentejo im Jahr 1495, bei der die Spanier einen entscheidenden Sieg errangen. "La Victoria" bedeutet "der Sieg" oder "der Triumph", was den erfolgreichen Abschluss der spanischen Eroberung markiert. Der Name symbolisiert den endgültigen Triumph der Spanier und das Ende des Widerstands der Guanchen auf Teneriffa.